Bereits im November 2016 nahm Suchmaschinengigant Google erstmals den Begriff der Mobile-First-Index in den Mund. Und jetzt, knapp anderthalb Jahre später, ist sie Realität geworden.
In einer Twitter-Mitteilung vergleicht Google sich selbst mit einer Art Bibliothek, in der zurzeit sowohl herkömmliche Bücher in Printversion (= Desktop-Pages) als auch E-Books (= Mobile Pages) zu finden sind. Ziel der Mobile-First-Indexierung ist es in diesem Beispiel nun, die Bibliothek Stück für Stück umzurüsten und die herkömmlichen Bücher gegen E-Books auszutauschen, wobei klar betont wird, dass die haptischen Bücher immer als Teil des Ganzen erhalten bleiben sollen.
Was dabei etwas nebulös klingt, sorgt logischerweise auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung für ein großes Fragezeichen. Genau aus diesem Grund haben wir in dem heutigen Blogbeitrag für Dich zusammengefasst, auf was es Google bei der Mobile-First-Indexierung ankommt und wie Du auf „Mobile First“ umstellen kannst, sofern Du das noch nicht gemacht hast. Bzw. ob Du das überhaupt musst.
Mobile-First-Index: Das ist laut Google jetzt wichtig
Wie so oft, lässt sich Google auch hier nicht endgültig in die Karten hineinschauen. Die Algorithmen bleiben also folgerichtig geheim. Nichtsdestotrotz lassen sich eine Reihe von Hinweisen vorfinden, die aus dem Google-Blogbeitrag vom 26. März 2018 hervorgehen.
Wichtig sind demnach die folgenden drei Aspekte:
- Zukünftig sollten Webseitenbetreiber verstärkt auf Inhalte setzen, die im mobilen Umfeld besonders gut ankommen. Solch ein „mobile friendly content“ könnte demnach ein entscheidender Rankingfaktor in der mobilen Suche werden.
- Es besteht (noch) kein Grund panisch zu werden. Laut Google hat die Umstellung einer Seite zu „Mobile First“ aktuell keinerlei Auswirkungen auf das Ranking – weder positiv noch negativ. Ob die Webseite (bzw. der Content) „mobile friendly“ ist und dementsprechend hohe Rankings erzielt, wird unabhängig von der Mobile-First-Indexierung bewertet.
- Noch wichtiger als ohnehin schon könnten die Ladezeiten werden, was bei mobilen Suchanfragen außerhalb des heimischen WLANs auch sehr einleuchtend ist.
Aber: Google betont auch, dass die Algorithmen zur Definierung der mobilen Rankings kompliziert und vielschichtig sind. Es kann daher nach wie vor vorkommen, dass eine Webseite, die weder „mobile friendly“ ist noch sonderlich schnell lädt, eine andere Webseite im Ranking schlagen kann, sofern beispielsweise die Inhalte qualitativ hochwerter, bzw. nachweisbar relevanter für die Nutzer sind.
Wer muss laut Google jetzt auf „Mobile First“ umstellen?
Grundsätzlich muss natürlich niemand auf „Mobile First“ umstellen. Aber: bestimmte Webseiten könnten zukünftig drastisch im Ranking fallen, wenn nun nicht mit der Zeit gegangen wird. Dennoch gibt es gleich drei Arten von Webseiten, für die sich durch „Mobile First“ absolut gar nichts verändert. Dies ist erstens die Webseite, die ohnehin ausschließlich auf Desktop PCs ausgerichtet ist. Sowie zweitens die Webseite, die bereits im „Responsive Design“ erstellt worden ist, also ohnehin auf sämtliche Endgeräte, mit denen sie aufgerufen werden kann, optimiert. Eine weitere interessante Ausnahme ist drittens eine Webseite, die eine AMP-Version als Canonical hat. Auch hier sind keine Umstellungen notwendig.
Umstellen muss allerdings jede Webseite, die zwar eine separate Mobilversion anbietet (typischerweise im m.-Webseiten-Format), allerdings eben nicht im „Resposive Design“ gehalten ist. Außerdem sollte Webseitenbetreiber von Webseiten mit „Dynamic Serving“ ebenso tätig werden wie Webseiten, von denen es mehrere Varianten (bspw. mit oder ohne AMP) gibt. Hierzu hat Google übrigens auch eine Hilfeseite erstellt.
Tipps für die Umstellung auf „Mobile First“
Schauen wir also noch ganz praktisch darauf, welche Tipps Google für die Webseitenbetreiber parat hat, für die sich durch die Mobile-First-Indexierung nun Änderungen ergeben.
- Während der Umstellung kann es temporär zu einer Steigerung der Crawling-Rate kommen. Wer betroffen ist, sollte also unbedingt ausreichend Kapazitäten sicherstellen
- In diesem Zusammenhang müssen in der robots.txt-Datei alle Freigaben zum Crawling für die Mobilversion und die Desktop-Version vorhanden
- Alle Inhalte müssen zukünftig übereinstimmen (also mobile und desktop). Und zwar bis ins kleinste Detail (bspw. die Texte in den Alt-Attributen von Bildern etc.).
- Mobilversion und Desktop-Version müssen alle Metadaten (Titel, Beschreibung etc.) aufweisen.
- Wenn es zu einer Webseite eine separate m.-Webseite gibt, so müssen zukünftig beide Webseiten in der Google Search Console angemeldet
- Zwischen Mobilversion und Desktop-Version dürfen keine Unterschiede mehr in der URL-Struktur
- Separat gesetzt werden zukünftig aber alle hreflang-Links, bei denen mobil auf mobil und Desktop auf Desktop verweisen muss.
- Last, but not least, müssen alle rel=canonical und rel=alternate-Links an den Schnittstellen zwischen Mobilversion und Desktop-Version richtig gesetzt
Fazit: In unserem heutigen Blogbeitrag haben wir Dir gezeigt, was es mit der Mobile-First-Indexierung auf sich hat und was es darüber zu wissen gilt. Ändert sich überhaupt etwas bei Dir? Wenn ja, dann lass es uns doch wissen und schreib uns in die Kommentare!
Wenn nein, dann hoffen wir, dieser Beitrag hat zu Deiner Beruhigung beigetragen und wir können Dich auch zukünftig wieder als Leser/in unserer Beiträge rund um die Themen Suchmaschinenoptimierung und Online-Marketing begrüßen.
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