Die interne Verlinkung wurde lange Zeit in der SEO eher stiefmütterlich behandelt. Das Generieren von Backlinks stand im Suchmaschinen Marketing klar im Vordergrund. Weiterleitungen von anderen URLs. Möglichst mit großer Domain Authority (DA) und Page Authority (PA).
Fälschlicherweise wurde in diesem Zusammenhang lange Zeit angenommen, die interne Verlinkung sei nur für die Navigation durch die eigene Website, nicht aber für das Ranking relevant. Tatsächlich gehört sie aber, wie man inzwischen weiß, zu einem wichtigen Bereich der Suchmaschinenoptimierung.
Wer sich also bislang nur lapidar oder sogar noch gar nicht damit beschäftigt hat, der sollte das unbedingt nachholen. Und genau hierfür haben wir in unserem heutigen Blogbeitrag vier Aspekte gesammelt, die Du über die interne Verlinkung wissen solltest.
Interne Verlinkungen verbessern die „User experience“
„User experience“ lautet einer dieser Modebegriffe, der einem im Zusammenhang mit Online-Marketing und Suchmaschinenoptimierung immer wieder begegnet. In Wahrheit ist es aber so, dass das Nutzererleben auf Deiner Website auch von Google gemessen wird. Und wer hier besonders nutzerfreundlich aufgestellt ist, der wartet mit guten Werten in den hierfür herangezogenen KPIs auf.
Ob Du nun innerhalb eines Textes auf eine bestimmte Unterseits verlinkst oder am Ende des Beitrags mit Hilfe eines Tools wie beispielsweise YARPP (vergleiche diesen Blogbeitrag für die WordPress SEO-Plugins, die Du kennen solltest) themenrelevante Beiträge einbindest, ist ein gewaltiger Unterschied. Denn wenn Du bereits an Ort und Stelle passend auf weiterführenden Content verweist, hilfst Du dem Nutzer, sich schneller zu orientieren. Schließlich solltest Du bei jeder indexierten Seite stets davon ausgehen, dass hierauf Erstbesucher landen, die über die Google-Suche gekommen sind. Und diese gilt es an die Hand zu nehmen.
Die interne Verlinkung schafft Klarheit in puncto Relevanz
Je mehr Unterseiten Deine Website hat, desto klarer wird die Relevanz irgendwann aussehen. So hat nicht jede Seite das gleiche Ziel. Manche Unterseiten wollen neuen Traffic generieren und sich gut zu stark umkämpften Keywords mit hohem Suchvolumen präsentieren. Andere Unterseiten wollen gezielte Zusatzinformationen parat halten, um etwaige übergeordnete Seiten vom Content her etwas schmaler zu halten. Und wiederum andere Unterseiten sind nahezu prädestiniert, um Dir Conversions einzubringen.
In dem Moment, in dem manche Seiten immer wieder in der internen Verlinkung auftauchen, lieferst Du also auch Klarheit in puncto Relevanz. Besonders stark sind Links, die von der Startseite auf Unterseiten erfolgen. Bei den Unterseiten ist ein interner Link dabei umso stärker, je weniger Klicks von der Startseite aus getätigt werden müssen, um dorthin zu gelangen. Achte allerdings auf die Crawltiefe. Jede Unterseite sollte mit allerhöchstens vier Klicks von der Startseite aus erreichbar sein.
Du weißt nicht, welche Unterseiten Du prominent intern verlinken könntest? Dann helfen Dir dabei vielleicht die folgenden beiden Fragen:
- Hilft die verlinkte Seite dem User dabei, eine Produkt zu kaufen / eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen?
- Hilft die verlinkte Seite dem User dabei, die ursprüngliche Fragestellung (Suchanfrage / Keyword) zu beantworten? Beziehungsweise werden auf der verlinkten Seite weiterführende Informationen zur ursprünglichen Frage angeboten?
Auch Google prüft die interne Verlinkung
Wie bereits beschrieben, untersucht Google zunehmend die „user experience“. Und das bedeutet, dass gute Strukturen, eine sinnvolle Führung des Nutzers durch die Webseite hindurch sowie eine starke Navigation in der Summe einen wichtigen Rankingfaktor ergeben.
Interessant dabei: gemäß der Richtlinien für Webmaster gibt es keine wirkliche Beschränkung, wie viele interne Verlinkungen nun möglicherweise „zu viel“ sein könnten. Der „common sense“ empfiehlt dabei, immer die „user experience“ im Auge zu behalten. Im Zweifelsfall gilt die Faustregel „weniger ist mehr“. Du solltest den Nutzer in jedem Fall nicht überfordern, indem in jedem Satz auf Biegen und Brechen eine interne Verlinkung eingebaut wird. Stelle also sicher, dass alles sinnvoll ist und zum Thema passt.
So setzt Du die interne Verlinkung richtig um
Bisher haben wir Dir gezeigt, wie Du ein relevantes Linkziel ermittelst (vgl. die zwei Fragen). Auch haben wir besprochen, warum die interne Verlinkung wichtig ist und wieso sie Klarheit schafft. Last, but not least, wollen wir Dir deshalb noch zeigen, wie Du die interne Verlinkung richtig umsetzt. Dazu schauen wir uns die folgenden Aspekte an:
- Wie sieht der richtige Linktext aus?
- Wie sieht der Code für eine interne Verlinkung aus?
- Verwende ich Follow oder NoFollow?
- Sollte der Link sich in einem neuen Fenster öffnen oder im alten?
Wie sieht der richtige Ankertext aus?
Optimalerweise ist in dem Linktext (oder Ankertext) das Keyword enthalten, zu dem die Unterseite rankt. Auf diese Weise weiß nicht nur Dein Leser, was ihn erwartet, sondern auch Google versteht es unmissverständlich. Während der User einem „In diesem Beitrag findest Du weitere Informationen“ thematisch nämlich noch folgen kann, kann der Google-Bot es an dieser Stelle nicht.
Wichtig ist es, dass unter der internen Verlinkung nicht etwa der Lesefluss leidet. Daher solltest Du auch nicht zu starr auf Biegen und Brechen versuchen, das Keyword makellos in den Linktext zu pressen. Optimal ist es dennoch, so kurz, klar und prägnant wie möglich auf das Linkziel zu verweisen.
Wie sieht der Code für eine interne Verlinkung aus?
Wenn Du WordPress nutzt, kannst Du den Link ganz bequem über das Bearbeitungsmenü erstellen. Dazu markierst Du ein Stück Text, wählst anschließend den Link aus und fügst die Ziel-URL ein.
Im HTML-Modus sieht es dabei wie folgt aus:
<a href=“https://jacor.de/“>Zur jacor Startseite</a>
Ergänzend lassen sich dabei noch <title>-Tags einfügen, wobei auch hier seitens Google Wert auf eine kurze und klare Aussage gelegt werden sollte. Hinzu kommt das <alt>-Attribut, das bei Bildern zusätzlich verwendet werden kann. Hierzu allerdings Vorsicht, denn Textlinks werden vom Google-Bot als deutlich relevanter eingestuft. Das hat damit zu tun, dass dieser mit der Erkennung von manchen Bildinhalten nach wie vor seine Probleme hat. Umso eher kann das <alt>-Attribut hier für Klarheit sorgen, das Du bei Bildlinks dementsprechend nutzen solltest.
Wie verwende ich Follow oder NoFollow?
Das kommt ganz darauf an, ob Du möchtest, dass der Google-Bot den eingefügten Links folgt oder nicht. Wenn ja, dann brauchst Du im Endeffekt gar nichts machen, da allen Links – intern und extern – automatisch gefolgt wird. Wenn Du aber unterbinden möchtest, dass die Ziel-URL an dieser Stelle gecrawlt wird, dann musst Du den NoFollow-Tage setzen. Das sieht dann so aus:
rel=“nofollow“, bzw. analog zum oben genannten Beispiel:
<a href=“https://jacor.de/“ rel=“nofollow“>Zur jacor Startseite</a>
Sollte der Link sich in einem neuen Fenster öffnen oder im alten?
Auch hier kommt es maßgeblich darauf an, was Du haben willst. Wenn es sich um eine Verlinkung weg von Deiner Website handelt, dann würden wir Dir empfehlen, dass sich mit Klick auf den Link ein neues Tab öffnet. Andernfalls ist Dein Leser nämlich erst mal weg. Bei einer internen Verlinkung hingegen sollte auch hier die „user experience“ im Vordergrund stehen. Anstatt beim Leser somit eine größere Anzahl an Tabs zu erzeugen, ist es möglicherweise sinnvoller, den Link im gleichen Fenster zu behalten. Wer dann mehrere Tabs möchte, kann das mit einem Rechtsklick und „im neuen Fenster öffnen“ ja auch selbst einstellen.
Im HTML-Code genügt für das Öffnen des Ziellinks in einem neuen Fenster übrigens einfach ein:
target=“_blank“
Im heutigen Blogbeitrag haben wir Dir Dinge gezeigt, die Du über die interne Verlinkung unbedingt wissen solltest und sind zum Schluss auch noch auf Aspekte des Codings eingegangen.
Hast Du etwas vermisst? Ist eine Information zu kurz gekommen? Brauchst Du noch mehr Infos über die interne Verlinkung oder möglicherweise sogar Hilfe bei der Umsetzung?
Dann zögere bitte nicht, uns persönlich zu kontaktieren oder uns einen Kommentar unter diesem Artikel zu hinterlassen. Für Fragen und Probleme stehen wir ebenso zur Verfügung wie wir für Feedback, Anregungen, Lob & Tadel empfänglich sind.
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