Macht man sich aus SEO-Sicht Gedanken über die größten Herausforderungen der nächsten Jahre, so dürfte das Thema Voice Search schnell auf dem Tisch landen. Schließlich darf man davon ausgehen, dass die Relevanz stark zunehmen wird. Und genau diese Annahme wird nun dadurch befeuert, dass Google mit der Voice Search in eine Testphase geht. Genauer gesagt mit einer „speakable version“ der strukturierten Daten. Diese sollen nämlich zukünftig Content definieren, der als Antwort gesprochen wird.
In unserem heutigen Blogbeitrag wollen wir Dir dabei zeigen, wie genau das funktioniert, und uns mit der Frage befassen, was das für zukünftige SEO-Maßnahmen bedeuten könnte.
Voice Search: Strukturierte Daten, die konkrete Beiträge zur Wiedergabe definieren
Fragt man den Google Assistant etwas Konkretes, so wird aktuell in der Regel eine Suchanfrage dazu gestartet. Anschließend landet eine Trefferliste mit Links zu potenziell passenden Websites auf dem Display. Damit könnte aber zukünftig Schluss sein. Denn Google hat eine Testphase gestartet, in welcher den Publishern die Möglichkeit gegeben wird, strukturierte Daten zu spezifizieren.
Und das bedeutet, dass es nun möglich ist, einen ausgewählten Teil eines Beitrags als gesprochene Antwort für die Sprachausgabe zu definieren. Das Ganze funktioniert dabei über einen „speakable“ Markup von schema.org. Hier wird ein sogenanntes Markup hinzugefügt. Und dieses erlaubt es dem Publisher, selbst auf potenziell sehr vage Fragen eines Nutzers eine sprachlich ausformulierte Antwort zu programmieren.
Schema.org definiert die Spezifikation „speakable“ wie folgt:
Kennzeichnet Abschnitte einer Webseite, die besonders „sprechbar“ im Sinne einer Hervorhebung als besonders geeignet für die Umwandlung von Text in Sprache sind.
Zukünftig soll also auf eine Frage an den Google Assistant eine vordefinierte Antwort ausgespuckt werden anstelle von Links. Dabei soll der Sprachassistent auch die Quelle benennen. Im Testprojekt, das aktuell auf die USA beschränkt ist, heißt es dann: „According to xyz, …“, wobei die anschließende Antwort nur einen kleinen, vordefinierten Auszug des Textes beinhält. Der Nutzer bekommt anschließend die Möglichkeit, einen weiteren Artikel, bzw. Auszug daraus, zu hören. Relevante Links werden begleitend ebenfalls übermittelt.
Google schreibt dazu:
Die Eigenschaft „speakable“ von schema.org identifiziert Abschnitte innerhalb eines Artikels oder einer Webseite, die für die Audiowiedergabe mittels Text-to-Speech (TTS) am besten geeignet sind. Das Hinzufügen von Markup ermöglicht es Suchmaschinen und anderen Anwendungen, Inhalte zu identifizieren, die auf Google Assistant-fähigen Geräten mit TTS vorgelesen werden können. Webseiten mit sprechend strukturierten Daten können den Google-Assistenten nutzen, um die Inhalte über neue Kanäle zu verteilen und eine breitere Basis von Nutzern zu erreichen.
Quelle: https://developers.google.com/search/docs/data-types/speakable
Voice Search – bereits in zwei Jahren ein unabdingbarer Rankingfaktor?
Die Voice Search kann der herkömmlichen Suche (egal, ob Desktop oder mobil) derzeit noch nicht das Wasser reichen. Dennoch findet dieser Tage eine nicht zu verachtende Verschiebung statt. Manche Marketingexperten gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass bereits ab dem Jahr 2020 die Sprachsuchen die 50%-Marke geknackt haben könnten. Sprich: mindestens jede zweite Suche wird dann als „Voice Search“ getätigt werden.
Sollte es dazu tatsächlich kommen, so wäre das auch aus SEO-Sicht ein markanter Einschnitt. Denn was bringen Unmengen an hochinteressanten und sehr relevanten Blogartikeln, Ratgebern und Webseitentexten, wenn keiner sie mehr liest? Oder wenn ein komplexer Text auf eine zweizeilige Sprachausgabe reduziert wird?
Eine Entwicklung, die man im Blick haben muss
Umso wichtiger, dass Du die Entwicklung in den Vereinigten Staaten von Amerika im Blick hast. Denn im Endeffekt dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, ehe die strukturierten Daten für die Voice Search auch im deutschsprachigen Raum ausgerollt werden.
Aktuell müssen sich dabei in den USA die Publisher zunächst als qualifiziert genug erweisen, damit Google einer Teilnahme an dem Testprojekt zustimmt. Hierfür wurde ein eigenes Publisher Center eingerichtet. Wie genau die „speakable structured data“ in der schema.org einer Website implementiert wird, können sich interessierte Menschen dabei im Google Developer Blog durchlesen. Möglicherweise schon jetzt sinnvoll, denn sobald die Entwicklung nach Deutschland rüberschwappt, könnten „first mover“ mit einer kurzen, prägnanten und pointierten Sprachversion der strukturierten Daten einen echten Wettbewerbsvorteil erhalten.
Warum ist die Voice Search Optimierung für SEO so wichtig?
Die Beta-Phase der „speakable structured data“ von Google ist also am Laufen. Was aktuell noch auf die USA reduziert ist, dürfte bald auch hierzulande ankommen. Wer das Ganze also als Zukunftsmusik abstempelt, riskiert einen wichtigen Trend zu verpassen.
Die Voice Search, also die sprachbasierte Suche, wird in der Perspektive immer wichtiger. Es gibt bereits eine ganze Menge Sprachassistenten und es kommen ständig neue dazu. Die Sprachsuche wird mobil immer häufiger genutzt und hat einen hohen Anteil an lokalen Suchanfragen.
Die Prognose ist also, dass bereits im Jahr 2020 50% aller Suchanfragen sprachbasiert sein werden.
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Voice Search Infografik – 106 schnelle und faszinierende Fakten zur Sprachsuche
Die Infografik von Seotribunal zeigt anschaulich, wie umfangreich die Sprachsuche schon jetzt im Alltag der Nutzer eingesetzt wird.
Hier noch ein paar Fakten:
- 325 Millionen Menschen suchen mit Hilfe der Sprachsuche im Internet
- 20% der Google-Suchanfragen erfolgen über die Sprachsuche mit einer Genauigkeit von 95%
- 4 Millionen Amazon Echo-Geräte werden während einer Ferienzeit verkauft
- Bis zum Jahr 2020 werden 50% der Suchanfragen Sprachsuchanfragen sein
Was hältst Du von der Entwicklung? Glaubst Du, die Sprachsuche wird bereits in zwei Jahren auch im deutschsprachigen Raum die Vormachtstellung der Textsuche durchbrochen, bzw. zumindest eine 50:50-Verteilung hergestellt haben? Hältst Du es für sinnvoll, sich jetzt schon mit dem Markup für die schema.org vertraut zu machen? Oder würdest Du tendenziell eher ausschließen, dass mit der Sprachversion der strukturierten Daten ein Wettbewerbsvorteil erreicht werden kann?
Wir sind sehr an Deiner Meinung zu diesem in unseren Augen hochinteressanten Thema interessiert. Hinterlasse uns doch einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag und teil uns mit, was Du denkst!
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