Kategorien wie „gut“ und „schlecht“ sind natürlich immer relativ. Dennoch wirst Du uns sicher zustimmen, dass es bestimmte Websites gibt, die das Attribut „schlecht“ redlich verdienen.
Manche Webmaster erlauben sich jedenfalls Fehler, bei denen nicht nur erfahrenen Websitebetreibern die Haare zu Berge stehen. Auch beim „Otto-Normal-Internetnutzer“ sorgen manche dieser Fauxpas mindestens zu Stirnrunzeln.
So gesehen gibt es die schlechte Website. Nun geht es uns im heutigen Blogbeitrag aber nicht darum, solche schlechten Websites ausfindig zu machen und verächtlich mit dem Finger darauf zu zeigen. Vielmehr wollen wir Dein Bewusstsein dafür schärfen, durch welche Fehler sich eine Website das Prädikat „schlecht“ verdient.
Dafür zeigen wir Dir jetzt 10 Fehler, die eine schlechte Website ausmachen. Ganz in der Hoffnung, dass Du sie bei Deiner eigenen Page vermeidest.
Fehlende Ranking-Faktoren für Google
Egal, um welche Art von Website es sich handelt: in 99% aller Fälle wird es ihr Bestreben sein, einen möglichst hohen Rang zu bestimmten Suchanfragen zu bekommen. Und um bei Suchmaschinen-Gigant Google ein gutes Ranking zu haben, muss sich eine Website ganz schön ins Zeug legen. Dabei zeichnet sich eine schlechte Website unter anderem dadurch aus, dass diverse Ranking-Faktoren schlichtweg vollständig fehlen.
Angefangen bei fehlenden Meta-Beschreibungen über 404-Fehler bei den internen Verlinkungen bis hin zu anderen groben Schnitzern, die in den kommenden Fehlern ebenfalls noch besprochen werden. Für eine gute Website braucht nicht etwa ein fünfstelliges Jahresbudget für Suchmaschinenoptimierung eingeplant zu werden. Dennoch sollten die Ranking-Faktoren bekannt sein und beherzigt werden.
Usability = Fehlanzeige
Das Thema „Usability“, also Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit, ist bei Websites zunehmend relevant geworden. Der Grund dafür ist sehr simpel: im Laufe der Zeit haben sich gewisse Standards herausgebildet. Der halbwegs erfahrene Nutzer, der eine Standard-Website zum ersten Mal besucht, findet in der Regel intuitiv sofort alle Infos, nach denen er sucht.
Und genau hier ist eine Website schlecht, sobald diese Usability mit Füßen getreten wird. Mal abgesehen davon, dass es im Zuge vom Mobile First Index ein folgenschwerer Fehler ist, auf „Responsive Design“ zu verzichten, so muss der Nutzer von einer Website ein Stück weit an die Hand genommen und geführt werden. Bitte in diesem Zusammenhang doch einfach einen Freund, sich auf Deiner Website intuitiv zurechtzufinden, um die eigene Usability auf den Prüfstand zu stellen.
Schlechte Ladezeiten
Was auch im Zusammenhang mit dem zunehmenden Suchaufkommen über Smartphones außerhalb von WLAN und über (langsame) mobile Netze immer relevanter wird, sind die Ladezeiten einer Seite. Das gleiche Bild kann in nahezu der gleichen Ausgabequalität auf dem kleinen Display im einen Fall 5 MB groß sein, im anderen Fall aber auch nur um die 100 KB. Es gibt inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, die Ladezeit, also den Zeitraum, bis die Website vollständig geladen ist, erheblich zu senken. Eine schlechte Website erkennt man folgerichtig auch an schlechten Ladezeiten.
Designtechnische Katastrophen
Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten. Dementsprechend wollen wir es auch nicht als „schlecht“ titulieren, wenn eine Website ganz bewusst im Retro-Look gehalten ist. Aber: es gibt nun einmal gewisse Websites, die derartige designtechnische Katastrophen sind, dass die Absprungrate, sprich die Zahl der Nutzer, die in den ersten Sekunden die Website wieder verlässt, sehr hoch ausfällt. Und spätestens dann sollte das Design dann doch mal hinterfragt werden, da es nachweislich nicht nur die digitale „Laufkundschaft“ kostet, sondern auch zu einem Absturz im Ranking führen kann.
Fehlende Navigation
Der große Vorteil am grundsätzlichen Aufbau von Websites besteht darin, dass für jede Information theoretisch eine eigenständige Unterseite erstellt werden kann. Selten lässt sich das gesamte Thema einer Website auf eine einzige Seite packen. Und selbst wenn doch, so ist das in noch viel selteneren Fällen eine allzu gute Idee.
Eine gute Website hat also für jedes Thema eine eigene Seite und hilft dem Nutzer über Menüs und interne Verlinkungen, sich zwischen den Themen hindurch zu navigieren. Bei der schlechten Website hingegen fehlt diese Navigation. Oder – und das macht es mitunter noch schlechter: die Navigation läuft ins Leere (404-Fehler), dreht sich im Kreis oder ist allgemein zu verwirrend. Wenn Google die Relevanz von Websites überprüft, nutzt der Suchmaschinenriese die Methode des „crawlings“. Und hier lautet eine wichtige Erkenntnis, dass jede relevante Unterseite ausgehend von der Startseite mit maximal drei Klicks erreicht werden können sollte.
Fehlendes oder beanstandetes SSL-Zertifikat
SSL-Verschlüsselung ist im Zeitalter von Datenklau zu einem immer größeren Thema geworden. Erst recht, wenn Du einen Online-Shop hast und sensible Kundendaten benötigst (bspw. Kreditkarteninformationen). In diesem Zuge kommt es immer wieder vor, dass ausgestellte SSL-Zertifikate beanstandet werden und erneuert werden müssen. Und wer hier entweder ein fehlendes oder ein beanstandetes SSL-Zertifikat verwendet, der riskiert, gerade über den Google-Browser „Google Chrome“ überhaupt gar nicht mehr aufgerufen zu werden. Beispielsweise waren hier jüngst etliche Websitebetreiber betroffen, die bei der Firma Symantec ein SSL-Zertifikat erworben haben.
Fehlende Möglichkeit, Teil einer Community zu werden
Selbst, wenn Deine Website von Durchlaufverkehr lebt und Du nur selten wiederkehrende Besucher hast, solltest Du unbedingt die Möglichkeit nutzen, den User Teil einer Community werden zu lassen. Eine schlechte Website verzichtet darauf, indem außer der obligatorischen info@xyz-Kontaktmail, die sowieso derartig mit Spam zugeflutet wird, dass hier nichts Relevantes ankommt, keinerlei Optionen angeboten werden. Sprich: keine Kommentarfunktion zum Content und auch keine Links zu sozialen Netzwerken.
Nun ist eine Website selbstverständlich nicht schlecht, nur weil sie keine Links zu Facebook, Google+, Twitter, Instagram und Co aufweist. Dennoch verschenkt eine Website, die hierauf verzichtet, im hart umkämpften digitalen Wettbewerb viel zu viel Potenzial, weshalb Du diesen Fehler zwingend vermeiden solltest.
Kein Mehrwert
Eine Website, die bis hierhin alles richtig gemacht hat und keinen der sieben bisherigen Fehler begangen hat, kann trotzdem immer noch ein richtig miserables Ranking haben. Und zwar dann, wenn der Mehrwert einfach so gering ist, dass kein Nutzer hier sonderlich viel Zeit verbringt. Eine vernichtend geringe, durchschnittliche Verweildauer wird nämlich auch den Suchmaschinen nicht verborgen bleiben.
Wer mit seinem angebotenen Content also lediglich an der Oberfläche der Themen kratzt, der kann zu den dazugehörigen Suchanfragen (und damit verbundenen Problemen) wohl kaum eine Hilfe anbieten. Das heißt, dass der Mehrwert fehlt. Und das ist ein klares Indiz für eine schlechte Website.
Kein sprachlicher Anspruch
Sicher kennst Du diese Art von Spam-E-Mail, in der Dir ein angeblicher „Freund“ irgendwelche brandheißen Tipps zum Geldverdienen im Internet weismachen will. Das Problem daran ist nur: Du liest bereits im allerersten Satz, dass das mal irgendein Text aus einer anderen Sprache war, den jemand kurzerhand durch den Google-Translator gejagt hat. Der Satzbau stimmt vorne und hinten nicht und nach jedem Satz muss der Leser sich fragen, was damit eigentlich gesagt werden soll.
Ob du es glaubst oder nicht: Manche Webseiten vertrauen automatischen Übersetzungsprogrammen noch heute dafür, um sich mehrsprachig auch im Ausland verbreiten zu können. Und einen solchen fehlenden sprachlichen Anspruch muss man definitiv als „schlecht“ bezeichnen. Zwar ist ein schlechter Schreibstil an sich gewiss kein Rankingfaktor (zumindest würden einige hochrangige Webseiten sonst über Nacht drastisch abstürzen), dennoch sparst Du definitiv an der falschen Stelle, wenn Du für fremdsprachige Texte einem (kostenlosen) Übersetzungstool vertraust und Deine Blogbeiträge (= Deine Außendarstellung) dem Praktikanten anstatt dem Fachmann mit journalistischer Grundausbildung überlässt.
Mangelhafte Orthografie
Eine Statistik aus dem Jahr 2010 zeigt, dass Menschen mit LRS (Lese-Rechtschreibschwäche) zu hohen Prozentsätzen im Internet lesen und auch selbst Kommentare verfassen. Allgemein bekannt ist auch, dass die tatsächliche Zahl der Analphabeten in Deutschland für den Status als Industrienation bemerkenswert hoch ist. Nichtsdestotrotz ist das Gros der Leserinnen und Leser von Text-Content dazu in der Lage, einfache Fehler in der Orthografie zu erkennen.
Und eine mangelhafte Orthografie macht nun einmal keinen guten Eindruck. Die Frage, die man sich unweigerlich stellt, wenn man einen Text liest, der von Rechtschreib- und Grammatikfehlern geradezu wimmelt, lautet: Wenn der Websitebetreiber hier schon so schlampig vorgeht, wie schlampig mag er dann in seinen anderen Geschäften sein? In Zeiten, in denen die neusten Textverarbeitungsprogramme zumindest die gröbsten Schnitzer sofort herausfiltern können, solltest Du Dir immer die Mühe machen, den Text auf ein anständiges, orthografisches Niveau zu bringen. Andernfalls kann Dich das im entscheidenden Moment genau das Quäntchen Vertrauen bei dem / der Leser/in kosten, das es für die Conversion an dieser Stelle gebraucht hätte.
Fazit: In unserem heutigen Blogbeitrag haben wir Dir 10 Fehler gezeigt, die eine schlechte Website ausmachen. Zwar nicht alle dieser Fehler, aber gewiss die meisten, sind direkte oder indirekte Ranking-Faktoren, weshalb es alleine schon marketing-technisch in Hinblick auf die Relevanz und Verbreitung der Website fatal ist, diese Fehler nicht auszumerzen. In diesem Sinne hoffen wir, Deine Sinne für diese Fehler geschärft zu haben.
Wie hat Dir der Artikel gefallen? Hat das Aufmerksam-machen auf diese Fehler Dich dazu veranlasst, etwas an Deiner eigenen Website zu erkennen? Glaubst Du, möglicherweise eine „schlechte Website“ zu haben, an der gearbeitet werden müsste?
Teile es uns doch in einem Kommentar mit oder tritt persönlich mit uns in Kontakt! Ansonsten freuen wir uns, wenn wir Dich auch im nächsten Blogbeitrag zu Themen rund um uchmaschinenoptimierung, Internetmarketing und mehr wieder in unserem Blog begrüßen dürfen.
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