Wenn von Suchmaschinenoptimierung die Rede ist, dauert es nicht lange, ehe Begriffe wie „Bounce Rate“ fallen. Was für Profis zum täglichen Brot gehört, bleibt für Laien oft abstrakt und schwer nachvollziehbar.Dabei ist die Bounce Rate zentraler Bestandteil eines typischen Reports in Google Analytics. Aber während Parameter wie die Anzahl der Aufrufe einer Website jedermann einleuchten dürften, ist die Bedeutung der Absprungrate schwerer zu erfassen, als beispielsweise die Ausstiegsrate.Genau aus diesem Grund wollen wir in unserem heutigen Blogbeitrag einen genaueren Blick auf die Bounce Rate werfen. Neben einer Erklärung haben wir dazu auch noch die in diesem Zusammenhang brennendsten Fragen für Dich zusammengestellt und beantwortet. Wir zeigen Dir außerdem, wie die durchschnittliche Absprungrate aussieht, bzw. wie sie optimalerweise aussehen sollte.
Was ist die Bounce Rate?
Schaut man sich die offizielle Erklärung in der Google Analytics-Hilfe an, so findet man eine etwas überraschende Antwort. Hier heißt es: „Bei Google Analytics wird ein Absprung als Sitzung gerechnet, bei der nur eine einzige Anfrage an den Analytics-Server ausgelöst wird, etwa wenn ein Nutzer eine einzige Seite Ihrer Website besucht und die Seite dann verlässt, ohne dass für diese Sitzung weitere Anfragen an den Analytics-Server ausgelöst werden.“ Bei der Betrachtung sollte auch immer die Verweildauer mit berücksichtigt werden.
Gewiss eine Definition, wie sie einem Kunden in einem Meeting knapp gegeben werden kann, wenn das Thema auf dem Tisch landet. Dennoch ist das nur die halbe Wahrheit.
Was in dieser Definition der Bounce Rate verschwiegen wird: In den Google Analytics gibt die Bounce Rate, also die Absprungrate den Prozentsatz dieser einen einzelnen Abfrage einer Website an. Ein Seitenaufruf ist dabei aber streng genommen nur eine von vielen möglichen Abfragen, bzw. Interaktionen, die entstehen kann. Somit wird die Bounce Rate auch noch von einer Hand voll weiterer möglicher Faktoren beeinflusst.
Was ist eine gute Bounce Rate?
Eine typische Kundenfrage ist es, danach zu fragen, was eine gute Bounce Rate ist, bzw. wie die durchschnittliche Absprungrate so aussieht. Das Problem an der Sache: „Gut“ ist ein sehr relativer Begriff und „durchschnittlich“ ist stark davon abhängig, um was für eine Art von Website es geht. Neil Patel gibt in einem lesenswerten Blogbeitrag folgende durchschnittliche Werte aus:
- Durchschnittlich 70% bis 90% bei einfachen Landingpages
- 10 bis 30% bei serviceorientierten Websites, bzw. FAQs und Ratgebern
- Ungefähr 50% bei den sichtbarsten Websites zu ihren jeweiligen Keywords
Das bedeutet also, dass Sie mit einer Website, die sich zu einem x-beliebigen Keyword ganz oben in den Suchergebnissen positionieren möchte, durchaus eine Bounce Rate haben können, die sich bei 40 bis 60% bewegt. Es bedeutet sogar, dass Landingpages funktionieren, bei denen bis zu neun von zehn Besuchern die Seite nach dem Aufruf postwendend wieder verlassen.
Eine Bounce Rate sollte immer in Relation bewertet werden
Wenn Du im Rahmen Deiner Arbeit mit Google Analytics herausfinden willst, ob Deine Bounce Rate / Absprungrate als gut bewertet werden kann, dann solltest Du sie immer in Relation betrachten. Du hast beispielsweise zwei themennahe Blogbeiträge, in dem einen Artikel beträgt die Absprungrate aber 60% und im anderen nur 35%? Dann scheinst Du entweder in dem einen Beitrag etwas sehr richtig gemacht zu haben oder im anderen etwas falsch. In jedem Fall bringt es Dir um einiges mehr, die Bounce Rate intern auf Deiner Website zu vergleichen, anstatt Dich an irgendwelchen Durchschnittswerten zu orientieren.Aufpassen solltest Du allerdings, dass Du keine Äpfel mit Birnen vergleichst. Die Bounce Rate einer Deiner Inhaltsstärksten Seiten mit der Bounce Rate einer Landingpage zu vergleichen, dürfte keine zielführenden Erkenntnisse zu Tage fördern.
6 Mögliche Gründe für eine hohe Bounce Rate
Um die Absprungrate möglichst niedrig, bzw. angemessen und zweckdienlich zu halten, lohnt sich zum Ende des Beitrags noch ein Blick auf die Gründe hinter einer hohen Bounce Rate. Gegen diese anzuarbeiten, kann ebenfalls dazu führen, dass sich Dein Wert verbessert.
- Falsche Erwartungen
- Abschreckendes Design
- Unübersichtliche Seite
- Langweiliger Content
- Hohe Ladezeiten
- Fehlende interne Verlinkung / schlechte Navigation
Schauen wir es uns in einem Beispiel etwas genauer an!
Falsche Erwartungen
Nutzer verlassen gemeinhin eine Webseite binnen weniger Sekunden wieder, wenn sie dort andere Inhalte finden als das, was sie erwartet haben. Wenn sie also etwas anderes finden als ihre eigentliche Suchintenion. Dem kannst Du entgegenwirken, indem Du die Meta Description, die auch in der Suchmaschine ausgegeben wird, möglichst stimmig gestaltest.
Abschreckendes Design
Sich für einen einfachen Blog ein aufwendiges Design vom Grafiker erstellen zu lassen, kann sicherlich etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. Dennoch solltest Du beim Design aufpassen, dass Du Deine Nutzer nicht gerade verschreckst. Es gibt einfach bestimmte Farben, Schriftarten und Gestaltungsweisen, die auf keinem Endgerät funktionieren. Egal, ob der Aufruf vom Smartphone oder Desktop-PC aus erfolgt. Vermeide diese!
Unübersichtliche Seite
Sorge außerdem dafür, dass die Webseite übersichtlich ist! Ein Inhaltsverzeichnis ganz oben auf der Seite zeigt dem Nutzer sofort, welche Infos er vorfindet. Passe außerdem auf, dass die Texte gut lesbar sind! Das bedeutet: Lieber viele kleine Abschnitte als ein langer Fließtext. Falls das bei Dir noch nicht der Fall ist, heißt es nun: Optimierung.
Langweiliger Content
Kennst Du diesen berühmt-berüchtigten „Kennen Sie das?“-Blogeinstieg? Diese und viele andere Floskeln zählen nicht nur zu den beliebtesten Bloggersünden, sondern sie lesen sich auch wirklich stinklangweilig. Die Einleitung in den Beitrag muss sitzen. Ist bereits hier Langeweile angesagt, lässt sich ein Absprung kaum noch verhindern. Versuche dem Leser immer eine gewisse Hilfe bei seinem Problem anzubieten. Falls Du nicht genau weißt, was Deine Leser brauchen, so mache eine Analyse mit den bekannten Marketing Tools und sieh Dir zudem Google Analytics an.
Hohe Ladezeiten
Die Ladezeiten sind ein Thema für sich, mit dem wir uns in einem separaten Blogbeitrag intensiver auseinandergesetzt haben. Hier: interner Link Du solltest sie unbedingt auf ein absolutes Minimum bekommen, denn nicht nur ist das ein Rankingfaktor für sich, sondern Dir werden gerade auch aus der mobilen Suche etliche Absprünge drohen, wenn die Informationen einfach zu langsam laden.
Fehlende interne Verlinkung / schlechte Navigation
Last, but not least, kann ein Grund für einen Absprung auf fehlende interne Verlinkung, bzw. schlechte Navigation zurückgeführt werden. Vielleicht war dem Nutzer bei Aufruf der Website schon klar, dass hier nicht zu 100% sein Thema behandelt wird. Findet er sich dann aber nicht relativ schnell auf der Website zurecht und kann zu dem weiterspringen, was er (oder sie) wirklich sucht, wird der Sprung zu einer anderen Website gehen.
Bounce Rate Fazit
Im heutigen Blogbeitrag haben wir uns die Bounce Rate etwas genauer angeschaut, die nach wie vor ein wichtiges Thema in der modernen Suchmaschinenoptimierung ist.
Du möchtest wissen, wie Du Deine Bounce Rate verbessern kannst? Es gibt Probleme mit Deiner derzeitigen Bounce Rate? Dann vereinbare doch einen Termin für ein Beratungsgespräch mit uns!
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Dir an einer Verbesserung des Problems zu arbeiten!
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