Seit dem 22. Mai 2019 testet Google die deutsche Version von „Google for Jobs“. In den USA läuft die vermeintliche Revolution der Online-Jobsuche bereits seit 2017 und hat in der Tat einiges umgekrempelt.
So müssen Stellenausschreibungen seither gewisse Formen und Voraussetzungen erfüllen, um es als ausgewählte Suchanfrage direkt in den Suchergebnissen als „Enriched Search Result“ angezeigt zu werden.
Doch wie genau funktioniert „Google for Jobs“? Wie sieht der Algorithmus dahinter aus? Und vor allem: Wie sollten Job-Postings zukünftig aussehen, um in den Genuss dieser verstärkten Sichtbarkeit zu gelangen?
Mit den Antworten auf diese Fragen haben wir uns in unserem heutigen Blogbeitrag auseinandergesetzt.
Wie funktioniert Google for Jobs?
Grundsätzlich funktioniert Google for Jobs wie eine Jobbörse innerhalb von Google, obschon es keine Jobbörse sein soll. So ist es nicht möglich, einen Job in Google for Jobs direkt einzustellen.
Vielmehr durchforstet der Google-Bot selbstständig das World Wide Web und sucht nach Jobangeboten. Beispielsweise auf Jobbörsen wie Monster oder LinkedIn.
Aber auch Stellenausschreibungen auf den unternehmenseigenen Websites sieht sich der Google-Bot an und pflegt diese ggf. in Google for Jobs ein.
Sie können strukturierte Daten für Stellenausschreibungen auf Ihren Webseiten mit Jobangeboten implementieren und Nutzern so die Jobsuche erleichtern. Die Stellenausschreibungen können dann in den Suchergebnissen besonders detailliert dargestellt werden. – Quelle: Google.de
Wichtig hierbei: Klickt der Nutzer eine dieser als „Enriched Search Results“ aufbereiteten Stellenangebote an, so landet er nicht etwa auf der Website der Jobbörse oder des Unternehmens. Stattdessen erscheint ein vollständiger Anzeigetext, unter dem ein Nutzer sich unter Angabe der eigenen E-Mail-Adresse direkt und ohne weitere Umwege bewerben kann.
Aus SEO-Sicht halten wir fest, dass mit einer Einspeisung in Google for Jobs kein Traffic generiert werden kann. Nichtsdestominder bedeutet eine erhöhte Aufmerksamkeit für eine bestimmte Stellenanzeige definitiv mehr – und damit durch das Quantitätsprinzip auch qualitativ hochwertigere Bewerber.
Welcher Algorithmus steckt hinter Google for Jobs?
Wie immer lässt sich Internetgigant Google nicht so wirklich in die Karten schauen. Dennoch sind ein paar Punkte sicher: Der Google-Bot liest auf der Suche nach Stellenangeboten die Strukturierten Daten einer Website aus. Diese helfen ihm, um den vorgefundenen Content einordnen zu können.
Vereinfacht ausgedrückt müssen in den Strukturierten Daten ausreichend Informationen vorliegen, die der Google-Bot anschließend als Stellenanzeige interpretieren kann.
Dazu gehört beispielsweise:
- Eine Jobbezeichnung
- Eine Jobbeschreibung
- Ein Anforderungsprofil
- Die Information, ob es sich um eine Vollzeit- oder Teilzeitstelle handelt
- Der Einsatzort
- Das Datum, zu dem die Stelle besetzt werden soll
- Kontaktdaten zum Unternehmen
Je mehr dieser Informationen der Google-Bot in den Strukturierten Daten vorfindet, desto klarer kann er zum Schluss gelangen, dass hier eine Stellenanzeige vorliegt und nicht etwa die „Über uns“-Seite des Unternehmens, die Öffnungszeiten oder anderweitige Informationen.
Natürlich ist auch die URL ein wesentliches Erkennungsmerkmal für Google. Ist der Google-Bot auf einer ihm bekannten Jobbörse gelandet, sind Stellenanzeigen auch bei Fehlen mehrerer eben genannter Merkmale als solche zu identifizieren. Ist in der URL-Struktur einer Unternehmenswebsite beispielsweise ein „job“ oder „jobs“ oder „karriere“ zu finden, ist das ebenfalls ein Indiz für den Google-Bot.
Auf einer Unterseite wie www.unternehmensname.de/jobs entwickelt der Algorithmus schließlich eine entsprechende Erwartungshaltung.
Wie sollte eine Stellenanzeige aufgebaut sein, um in Google for Jobs zu kommen?
Tatsächlich gibt es zu dieser Frage eine klare Antwort von Google. Dabei wünscht sich der Online-Gigant, dass die eben angesprochenen Angaben möglichst einheitlich aufbereitet sind. Per HTML sind die Informationen in schema.org festzuhalten.
Google benennt dabei sechs schema.org-Eigenschaften, ohne die eine Einbindung in Google for Jobs definitiv nicht möglich sind. Diese lauten:
- datePosted (Datum der Veröffentlichung der Stellenanzeige)
- hiringOrganization (Informationen zum Unternehmen
- jobLocation (Einsatzort)
- title (Jobbezeichnung)
- description (Jobbeschreibung / Anforderungsprofil / Angaben zum Gehalt etc.)
- validThrough (Bewerbungsfrist und/oder Startdatum)
Weiterhin benennt Google fünf weitere schema.org-Eigenschaften, die optional sind. Weil Google allerdings eine offizielle Empfehlung ausspricht, diese Informationen zu hinterlegen, solltest Du sie nach Möglichkeit ebenfalls nutzen, um mit Deiner Stellenanzeige in die „Enriched Search Results“ zu kommen.
- baseSalary (Einstiegsgehalt)
- employmentType (Beschäftigungsart)
- identifier (Unternehmens-ID)
- jobLocationType (Kennzeichnung, wenn der Bewerber von zuhause aus arbeiten soll)
- applicantLocationRequirements (Standorte des Unternehmens, wenn der Bewerber vorwiegend oder gar ausschließlich von zuhause aus arbeiten soll)
Fazit zu Google for Jobs
Grundsätzlich kann jeder Nutzer ohne nennenswerte Programmier- oder SEO-Kenntnisse erreichen, dass seine Stellenanzeigen als „Enriched Search Results“ in Google for Jobs landen.
Wichtig ist aber, dass die in diesem Beitrag genannten Informationen in den Strukturierten Daten über schema.org vorliegen. Ferner ist es gerade bei Stellenausschreibungen auf unternehmensinternen Websites wichtig, dass der Google-Bot ihre entsprechende Job- oder Karriereseite finden kann. Diese sollte nach Möglichkeit von der Startseite aus verlinkt sein. Optimalerweise unter einem entsprechenden Schlagwort wie „Jobs“ oder „Karriere“.
Du solltest außerdem wissen, dass Google for Jobs in Deutschland bereits mit großen Jobbörsen wie Careerbuilder oder Monster zusammenarbeitet. Weitere Kooperationen sind zudem geplant.
Aber: Führende Jobportale wie Stepstone weigern sich bislang mit dem Internetgiganten zusammenzuarbeiten, wodurch Google for Jobs – obschon der Dienst zu 100% kostenlos ist – noch kein Selbstläufer ist, geschweige denn die herkömmlichen Jobplattformen überflüssig macht. Mehr zu diesem Thema haben wir Dir aber in diesem Blogbeitrag zusammengefasst: Google for Jobs – Revolution des Stellenmarktes?
Was hältst Du von Google for Jobs? Uns interessiert Deine Meinung zu diesem spannenden Rollout sehr. Bitte lass uns zudem wissen, ob Du die Neuerung aus Unternehmens- oder Bewerbersicht bewertest. Oder vielleicht ja sogar als Betreiber eines Jobportals? Hinterlass uns einen Kommentar unter diesem Beitrag und komm mit uns ins Gespräch!
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