Google lässt sich bekanntermaßen nicht in die Karten gucken. Zwar gibt es im Bereich der Suchmaschinenoptimierung einige Maßnahmen, die nachweislich funktionieren. Mit 100%iger Bestimmtheit lassen sich gewisse Dinge aber nicht bestimmen.
Der Grund dafür ist recht simpel. Google hält sich stets bedeckt. Selten bestätigt der Online-Gigant, dass bestimmte Maßnahmen zielführend sind. Und selten verneint er, dass andere es nicht sind.
Das sorgt dafür, dass gefährliches Halbwissen über SEO im World Wide Web herumgeistert. Und in diesem Zusammenhang kursieren einige SEO Mythen.
Zehn davon wurden nun aber entkräftet – und zwar aus erster Hand. Ex-Google-Mitarbeiter Kaspar Szymanski meldete sich auf der Website searchengineland.com zu Wort. Im Rahmen eines langen Blogbeitrags räumte er dort mit mehreren Fehlannahmen auf.
Grund genug für uns, die zehn SEO Mythen, mit denen er aufräumt, ebenfalls in unserem Blog aufzuarbeiten.
Mythos #1: SEO bieten allen die gleiche Wettbewerbsvoraussetzung
Gleich der allererste Mythos hat es in aller Form in sich. Bislang dachte jeder, bei SEO bestehe volle Chancengleichheit. Dass derjenige an Position ein klettern würde, der die beste und optimierteste Website habe.
Laut Kaspar Szymanski sei eben das nicht der Fall – und in seinen Augen werde das auch nie so sein. Der Grund dafür sei, dass alle Websites unterschiedliche On- und OffPage-Signale zeigen und konsequenterweise auch unterschiedlich ranken. Was für den einen funktioniere, müsse beim anderen eben nicht zwangsläufig die gleichen Effekte nach sich ziehen.
Außerdem bestätigte Szymanski ein Gerücht, das schon sehr oft zu hören war. Die sogenannte „Google-Honeymoon-Periode“. Dies sei ein kurzer Moment, währenddessen die Website sehr gut ranke, obschon sie noch keine signifikanten SEO-Signale gesammelt hat. Wie in den namensgebenden Flitterwochen sei dieser Zeitraum allerdings auf die kurze Phase beschränkt, nach der die Website online ging.
Mythos #2: SEO muss nur einmal gemacht werden
Ein Mythos, der eigentlich schon als entkräftet galt, von Szymanski nun aber endgültig begraben wurde. Suchmaschinenoptimierung ist nicht etwa etwas, das nur ein einziges Mal gemacht werden muss. Vielmehr muss SEO als fortlaufende Arbeit betrachtet werden.
Dabei geht es nicht nur darum, dass Dinge, die gestern funktionierten, heute bereits als veraltet gelten könne. Sondern auch eine regelmäßige Planung, Definierung der Ziele und stoßweisen Veränderung an der Website gehöre zur regelmäßigen SEO-Arbeit.
Mythos #3: Backlinks sind das A und O
Links sind, wie Szymanski bestätigt, von essenzieller Bedeutung für das Internet. Ohne Links würden die Algorithmen der Suchmaschine nicht crawlen und neuen Content finden können. Dementsprechend ist es wahr, dass Backlinks für Google ein Ranking-Signal repräsentieren.
Aber: Entgegen der populären Meinung, können Backlinks einer Website nicht nur nützen, sondern ihr auch erheblich schaden. Gerade ein Algorithmus wie Penguin sei nach Szymanski mit der Aufgabe betraut gewesen, Websites zu identifizieren, die ihre Backlinks vorwiegend von qualitativ niedrigen Quellen bezogen.
Dabei lässt Google Websites, deren Ranking unter schwachen Backlinks gelitten hat, ein Hintertürchen offen. Mit dem sogenannten Disavow Tool, lassen sich unerwünschte Backlinks für ungültig erklären.
Mythos #4: User-Signale sind das A und O
Genau wie es bei SEO nicht nur um Backlinks gehe, so gehe es ebenfalls nicht ausschließlich um User-Signale. Dennoch seien auch diese laut Szymanski ein relevanter SEO-Faktor.
So versuche Google, die Zufriedenheit von Nutzern zu messen und diese Daten dafür zu nutzen, das Produkt zu verbessern. Aber: Google teilt diese Daten nicht. Und das schließt die Google Search Console laut Szymanski ein.
Somit bleiben User-Signale wichtig, allerdings seien Dinge wie eine niedrige CTR- oder Bounce-Rate nur ein Teil eines deutlich größeren SEO-Bildes, das im Ganzen kaum beeinflusst werden könne, da der Einblick in Googles Daten fehle.
Mythos #5: Google hasst meine Website
Tatsächlich handelt es sich bei dieser Annahme, die laut Szymanski sehr häufig geäußert wird, um etwas Irrationales. Noch nie habe Google laut dem ehemalige Google-Mitarbeiter eine Abneigung gegenüber einer bestimmten Website gezeigt und entsprechend mit Abwertungen im Ranking reagiert.
Es gibt bewusste Abwertungen von Google. Allerdings seien diese nicht Teil einer persönlichen Vendetta, sondern basieren immer auf einem triftigen Grund.
Mythos #6: Google AdWords nehmen Einfluss auf SEO
Es ist der sich wohl am härtesten haltenden Mythos im Zusammenhang mit SEO. Die Annahme, dass ein hohes Budget, das in Google AdWords Kampagnen fließt, auch die natürliche Positionierung der Website im Ranking beeinflusst.
Wurde dieser Mythos schon im Rahmen mehrerer Konferenzen klar von Google entkräftet, so unterstreicht auch Szymanski noch einmal: Google AdWords nehmen keinen Einfluss auf SEO.
Mythos #7: Keywords sind der Schlüssel
Als SEO noch in den Kinderschuhen steckte, war es tatsächlich möglich, mit gezielten Platzierungen von Keywords an gute Rankings zu kommen. Inzwischen sind aber 20 Jahre vergangen und nahezu alle allerkleinsten Nischen mit zahlreichen mit Keywords zugekleisterten Websites gefüllt.
Dementsprechend seien Keywords laut Szymanski inzwischen keineswegs mehr sonderlich relevant, wobei er auch gleich noch mit einem weiteren Mythos aufräumt.
So schreibt der einstige Google-Mitarbeiter, dass Google die Meta-Keywords sowie etwaige Keywords in der URL einer Website schon immer ignoriert habe.
Mythos #8: SEO ist „Frische“
Unter dem Begriff „Frische“ versteht Szymanski stetig neue Inhalte mit entsprechend hoher Aktualität. Dementsprechend bestätigt er, dass Google so eine Art von „Frische“ sehr gerne hat.
Dennoch geht es bei SEO nicht allein darum, den Content stets aktuell zu halten und einen steten Output zu haben. Dies bringt laut Szymanski nur dann etwas, wenn die Nutzer dies durch ihr Besuchsverhalten erwarten.
So sei „Frische“ für News-Portale oder Zeitungen von entscheidender Bedeutung, nicht aber für andere Websites.
Mythos #9: „Social signals“ sind ein SEO-Faktor
Kommentare, Likes, Umfragen und alle anderen Sorten von Interaktionen in den Social-Media-Kanälen sowie Links, die von Facebook oder Twitter auf die Zielseite führen. All dies ist laut Szymanski entgegen der populären Meinung kein SEO-Faktor fürs Ranking.
Ganz unwichtig seien solche „social signals“ zwar nicht, allerdings sieht Szymanski darin lediglich Maßnahmen des Online-Marketings, das tatsächlich zu mehr Besuchern und mehr Aufmerksamkeit führen kann. Aus SEO-Sicht seien solche Interaktionen allerdings völlig irrelevant.
In zweiter Instanz lohnt es sich aber dennoch, in die sozialen Netzwerke zu investieren. Denn wo die Aufmerksamkeit steigt, da steigen auch die einzigartigen Besucher pro Monat, die Zeit auf der Website verbringen, Vertrauen in die Marke aufbauen, die Website vielleicht an anderer Stelle außerhalb der sozialen Netzwerke verlinken etc.
Auf diese Weise kann eine Website nach mehreren Zwischenschritten trotzdem von den „social signals“ immens profitieren.
Mythos #10: SEO ist reine Magie
Last, but not least, räumt Szymanski auch mit dem Mythos auf, dass SEO pure Magie wäre. Also etwas Undurchsichtiges, das sich nur den Eingeweihten erschließt.
So stimme es zwar, dass SEO auf Daten basiere, allerdings lassen sich seiner Ansicht nach selbst die komplexesten Vorgänge in kleine und überschaubare Blöcke zerlegen, die jeder für sich einzeln analysiert und erklärt werden können.
Somit lässt sich laut Szymanski jedes SEO-Signal in mess- und erklärbare Key Performance Indikatoren herunterbrechen, was mit Magie und Zauberei eben gar nichts mehr zu tun hätte.
Fazit
Dass sich Google in puncto SEO in die Karten schauen lässt, ist etwas sehr Rares. Als umso interessanter ist der Blogbeitrag von Kaspar Szymanski zu bewerten, in dem der ehemalige Google-Mitarbeiter gleich zehn SEO Mythen entkräftet.
Dennoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Szymanski heutzutage selbst im SEO-Business tätig ist und eine Art SEO-Agentur leitet. Sich also als Instanz zu positionieren, die durch die Irrungen und Wirrungen der Suchmaschinenoptimierung voll durchblickt, ist sicherlich auch als zentraler Schlüssel in seiner Selbstvermarktung zu sehen.
Vor diesem Hintergrund sollten diese Einblicke zwar dankend angenommen, aber nicht bedingungslos auf die Goldwaage gelegt werden.
Was ist Deine Meinung zu den zehn Mythen, mit denen Szymanski aufräumt? Schreib uns in die Kommentare und komm mit uns ins Gespräch!
Du möchtest gerne Deine Website SEO-technisch auf Vordermann bringen? Dann vereinbare doch einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch mit einem unserer SEO-Experten und wir schauen uns gemeinsam an das Potenzial an! Wir freuen uns über einen Anruf unter 0951 2099529 oder eine E-Mail an info@jacor.de.
Gerne kannst Du auch das Kontaktformular unter https://jacor.de/kontakt/ nutzen und einen Wunschtermin für einen Rückruf durch einen unserer SEO-Experten vereinbaren.
Comments are closed.