Die Corona-Krise hält die Welt weiter in Atem und gefährdet unzählige Branchen und Arbeitsplätze. Wie der stationäre Handel in dieser schwierigen Phase mit einfachen Mitteln das Internet nutzen kann, um den Kundenkontakt trotz „Social Distancing“ aufrechtzuerhalten und im Gespräch zu bleiben, haben wir Dir in unserem letzten Beitrag bereits erklärt.
Heute soll es darum gehen, wie Unternehmen, die bereits im Online-Handel tätig sind, einen anderen wichtigen Aspekt der Corona-Krise in den Griff bekommen. Die Rede ist unter anderem von der Vermeidung von Lieferengpässen. Immerhin bricht durch den Shutdown in China eine immens wichtige Produktionsstätte weg. Hierfür stellen wir Dir vier Möglichkeiten vor, leere (virtuelle) Regale zu vermeiden.
Aber nicht nur darauf schauen wir. Wir haben außerdem drei Prioritäten benannt, die sowohl der stationäre Handel als auch der Online-Handel sich dieser Tage unbedingt auf die Fahne schreiben sollte.
Die Lage in China ist nach wie vor angespannt
Während Berichten zufolge lediglich vier Apple Stores in China geschlossen sind und das restliche Land die weltweit beliebten iPhones und iPads weiterhin anbietet (vgl. https://www.cnbc.com/2020/03/10/coronavirus-apple-china-stores-all-open-apart-from-four.html), da sind andere Branchen weitaus weniger glimpflich davongekommen.
Gerade auch, weil Schifffahrt und Flugverkehr weitestgehend lahmgelegt sind und etliche Produktionsstätten und Fertigungsstätten während der langen Ausgangssperre geschlossen blieben, sind vielerlei Waren derzeit nicht mehr in ausreichendem Maß vorhanden. Und das, was da ist, bleibt derzeit überwiegend im eigenen Land. Überschüsse für Exporte gibt es schließlich nicht mehr allzu viele.
Von Verzögerungen bei den Lieferungen ist deshalb nach wie vor die Rede, wobei nicht nur die brachliegende Produktion ein Faktor ist, sondern natürlich auch die Logistik. Immerhin ist damit zu rechnen, dass nach dem Shutdown die Raten für die Fracht durch die Decke gehen. Einfach, weil der Frachtraum temporär stark verknappt sein dürfte.
Experten gehen davon aus, dass es bei Bestellungen, die bislang noch nicht anvisiert, geschweige denn ausgeliefert worden sind, zu Verzögerungen von mindestens drei Monaten kommen könnte. Dementsprechend wies jüngst sogar Internet-Gigant Amazon seine Marketplace-Seller eindringlich darauf hin, sich frühzeitig darauf einzustellen, um eine möglicherweise nicht unerhebliche Beschwerdewelle im Keim zu ersticken.
Doch wie bereitet sich ein Online-Händler – egal, ob im Marketplace vertreten oder nicht – darauf vor, dass nicht von heute auf morgen gähnende Leere in den Lagern herrscht und Kunden möglicherweise um drei Monate vertröstet werden?
Vier Möglichkeiten haben wir im Folgenden für Dich zusammengestellt.
Produkte horten
In Zeiten, in denen in Supermärkten die Regale mit dem Klopapier, den Nudeln und dem Mehl konstant leer bleiben, ist das Horten oder auch Hamstern von Produkten zu einem regelrechten Schimpfwort geworden. Tatsächlich jedoch sind Shops, die frühzeitig für volle Lager gesorgt haben, nun dramatisch im Vorteil.
Bemerkenswerterweise ist dies auch die Strategie von Amazon selbst, wie die Onlinehändler News jüngst in einem interessanten Blogbeitrag berichteten. Dort heißt es, Amazon habe bei einigen seiner Zulieferer „außerplanmäßige Bestellungen aufgegeben, um das Inventar an Produkten aus China aufzustocken“.
Wer also jetzt noch offene Lieferwege hat, der sollte sich womöglich diese durchaus verpönte, aber effektive Strategie überlegen, um auch in der ungewissen Dauer dieser Corona-Krise handlungsfähig zu bleiben und nicht nach den ersten Wochen den Großteil aller Produkte im Online-Shop als „ausverkauft“ deklarieren zu müssen.
Preise erhöhen
Nicht die feine englische Art, aber wer den Zeitpunkt des Hortens von Produkten verpasst hat und auf ein sich dem Ende neigendes Lager blickt, der kann zwangsläufig weniger verkaufen. Wo aber Lieferketten unterbrochen sind, ist in der Regel auch die Konkurrenz betroffen.
Wer nun also frühzeitig seine Preise erhöht, bei dem wird zunächst zwar weniger verkauft. Sind aber die Mitbewerber erst einmal ausverkauft, steigt die Nachfrage – und damit eben auch die Bereitschaft, die höheren Preise zu bezahlen.
Restposten aufkaufen
Ist ein zeitnaher Nachschub vom Lieferanten nicht möglich und leert sich das eigene Lager trotz höher Preis dennoch zunehmend, so solltest Du Dich nach etwaigen Restposten umsehen. Das World Wide Web wimmelt von entsprechenden Restposten-Marktplätzen, in denen Du sowohl im Inland als auch in der Europäischen Union palettenweise an Nachschub kommen kannst.
Natürlich ist die Marge deutlich geringer, aber zumindest bleibt Dein Shop weiter am Leben. Und sollten Preissteigerungen erfolgt sein, kann sich der großflächige Aufkauf von Restposten mitunter durchaus sehr schnell lohnen.
Raus mit den Ladenhütern
Egal, in welcher Branche Dein Online-Shop tätig ist. Es wird gewiss Produkte geben, die binnen kürzester Zeit restlos ausverkauft sind, während für andere Artikel im ersten Jahr gerade einmal eine Hand voll Bestellungen eingegangen sind. Natürlich tut es sehr weh, diese Waren nun zu Dumpingpreisen rauszuhauen, allerdings geht es in der Krise nun einmal nicht nur ums finanzielle Überleben, sondern auch darum, weiter sichtbar zu bleiben.
Heißt: Indem Du Deine Ladenhüter günstig anbietest, damit sich diese endlich verkaufen, erreichst Du gleich mehrere Dinge:
- Geld in der Kasse
- Mehr Platz im Lager
- Der Traffic in Deinem Online-Shop bleibt hoch
- Hohe Aufrufzahlen und Bestellungen halten die Sichtbarkeit gegenüber ausverkauften Mitbewerbern hoch
- Du bleibst bei Deinen Kunden im Gespräch
3 Prioritäten, die der Handel sich in der Corona-Krise außerdem auf die Fahne schreiben sollte
Natürlich ist ein leeres Lager ärgerlich. Erst recht, wenn Du Deine Kunden bei Lieferzeiten von womöglich um die drei Monate für eine lange Zeit vertrösten musst. Tatsächlich gibt es aber noch ein paar andere Prioritäten, die sich der Handel derzeit unbedingt auf die Fahne schreiben sollte. Auf drei davon möchten wir Dich nun ebenfalls noch hinweisen.
Die Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitarbeitern beachten
Jedes Unternehmen, auch wenn es ausnahmslos als Online-Shop agiert, hat eine gewisse Sorgfaltspflicht gegenüber den eigenen Mitarbeitern. Während der Corona-Krise bestehen in ganz Deutschland klare Ansagen in puncto Hygienemaßnahmen. Und eben jene Umsetzung dieser Maßnahmen sollte oberste Priorität für Dich besitzen.
Das heißt also, dass Du …
… Deinen Mitarbeitern Desinfektionsmittel bereitstellst,
… Mitarbeiter, die Symptome einer Erkrankung auch nur im Ansatz vorweisen, umgehend nach Hause schickst,
… dort, wo es möglich ist, Arbeiten im Home Office ermöglichst,
… Mitarbeiter im Außendienst nur dann losschickst, wenn es zu 100% unvermeidbar ist und mit den aktuellen gesetzlichen Auflagen einhergeht (derzeit herrscht in Deutschland ein Ein- und Ausreiseverbot),
… und in Deinen Räumlichkeiten zusätzliche und regelmäßige Reinigungen durchführst, beispielsweise von Türklinken und oft frequentierten Oberflächen.
Die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit aufrechterhalten
Natürlich gehört zur Sorgfaltspflicht gegenüber Deinen Mitarbeitern auch, dass Du gewährleistest, dass das Gehalt weiter ausgezahlt werden kann. Optimalerweise funktioniert das, indem die Produktion und der (Online-)Verkauf fortgesetzt werden können, wobei das nicht um jeden Preis geschehen sollte.
So ist es beispielsweise nicht angezeigt, viele Mitarbeiter auf einem Fleck zu beschäftigen. Vielleicht lassen sich aber die Arbeitsschritte auf verschiedene Standorte oder zumindest abgetrennte Räume / Bereiche verteilen. Möglicherweise sind die Mitarbeiter auch bereit, einen neuartigen Schichtdienst durchzuführen, damit der Abstand untereinander gewahrt wird.
Last, but not least, solltest Du zur Wahrung Deiner wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit zwingend auch die Möglichkeiten ausloten, die Vater Staat Dir bietet. Sei es, dass Du Kurzarbeit für Deine Mitarbeiter beantragst, wenn Du vorzeitig merkst, dass es so nicht weitergeht, oder dass Du Hilfskredite oder Steuerbefreiungen beantragst. Genau das mündet auch in den dritten und letzten Punkt.
Unbedingt up2date bleiben
Praktisch jeder Politiker – insbesondere in der Opposition – nutzt die Corona-Krise nun natürlich, um Forderungen zu formulieren. Die Bandbreite geht von einem bedingungenlosen Grundeinkommen für alle Bürgerinnen und Bürger für die nächsten sechs Monate über die Ausschüttung eines Helikoptergeldes, wie es in Hongkong und den USA bereits geschehen ist, bis hin zu zinsfreien Krediten oder Steuerstundungen.
Umso wichtiger ist es, dass Du in dem Wirrwarr an Forderungen, die tagtäglich von der Presse breitgetreten werden, den Blick dafür behältst, was die Bundesregierung tatsächlich an Hilfsmöglichkeiten beschließt. Dazu solltest Du Dich tagtäglich informieren – am besten aus erster Hand. So bietet beispielsweise das Bundesministerium für Finanzen auf seiner Website konkrete Informationen über die konkreten Hilfsprogramme.
Nur wer informiert ist, kann die Möglichkeiten schließlich nutzen und die Krise damit so unbeschadet wie möglich überstehen.
Fazit
In unserem heutigen Beitrag haben wir Dir vier Möglichkeiten gezeigt, wie Du mögliche Lieferengpässe von chinesischen Lieferanten, die Experten zufolge um die drei Monate andauern könnten, überbrücken kannst. Wir sind außerdem auf drei weitere Aspekte eingegangen, die sich jeder Händler – egal ob online oder stationär – dieser Tage auf die Fahne schreiben sollte, um die Corona-Krise möglichst unbeschadet zu überstehen.
Was ist Deine Meinung zu den in diesem Beitrag vorgestellten Möglichkeiten? Wie sehen Deine Lagerbestände aus? Konntest Du Nachbestellungen problemlos tätigen? Oder sind die ersten Produkte schon restlos ausverkauft und so langsam aber sicher ist deshalb auch die Sichtbarkeit Deines Shops gefährdet? Schreib uns in die Kommentare und komm mit uns ins Gespräch!
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