Die Corona-Krise hat nicht nur Deutschland, sondern weite Teile der Welt fest im Griff. Nicht nur Schulen und Kindergärten bleiben dieser Tage geschlossen, sondern auch weite Teile des Einzelhandels dürfen ihre Läden vorübergehend nicht öffnen.
Weil die laufenden Kosten von Ladenmiete bis hin zu Personalkosten aber irgendwie gedeckt werden müssen, ist die Existenz stationärer Händler, die das Internet bislang gemieden oder zumindest stiefmütterlich behandelt haben, dieser Tage stark gefährdet.
Nicht umsonst verschiebt sich im Moment vieles ins World Wide Web. So vermeldete der in Frankfurt am Main liegende Internet-Knoten DE-CIX jüngst einen neuen Höchstwert, als am 10. März 2020 mehr als neun Terabit Daten pro Sekunde ausgemacht wurden.
Der stationäre Handel darf sich dem Internet nicht verschließen
Natürlich geht es nicht darum, sich durch die Corona-Krise nun zwangsdigitalisieren zu lassen. Dennoch lässt sich dieser Tage praktisch unmöglich abschätzen, wie lange die Ladenschließungen noch andauern. Von Mitte April bis hin zu Vermutungen des Robert-Koch-Instituts, dass die alte Normalität erst in 2022 zurückkehren könnte und bis dahin mit steten Einschränkungen zu rechnen sei, ist derzeit alles möglich.
Umso wichtiger ist es, dass der Handel Möglichkeiten findet, die Corona-Krise durchzustehen. Und dies kann derzeit eben nur über das Internet gehen.
Aus diesem Grund haben wir von Jacor einen zweiteiligen Ratgeber für Dich zusammengestellt. In diesem ersten Teil stellen wir Mittel und Wege vor, wie der stationäre Handel sein Angebot zumindest vorläufig ins World Wide Web verlagern könnte.
Im zweiten Teil befassen wir uns derweil damit, wie bereits im Online-Handel tätige Unternehmen die andere Seite der Corona-Krise bewältigen können, nämlich die Lieferengpässe, die durch den Shutdown vieler Produktionsstätten in China entstanden sind.
4 Wege, um den Kundenkontakt trotz „Social Distancing“ aufrechtzuerhalten
Der stationäre Handel trotzt den Niedrigpreisen von reinen Online-Shops, die ohne Ladenmiete und ohne Personalkosten für den Verkauf auskommen, in erster Linie aus einem Grund schon seit so langer Zeit: Nach wie vor schätzen viele Kunden den persönlichen Kontakt und die persönliche Beratung vor Ort.
Weil aber unter dem Hashtag #stayhome das „Social Distancing“ dieser Tage so stark propagiert wird (zurecht!), entfällt dieser Vorteil vorübergehend. Umso wichtiger, dass Du kreative Wege findest, den Kundenkontakt während der Krise aufrechtzuerhalten.
Niemand, der sich dem Online-Handel bislang verschlossen hat, muss nun eine Agentur beauftragen, die aufwändig einen Shop erstellt, ehe die zweite Agentur über Suchmaschinenoptimierung darum bemüht ist, die Sichtbarkeit des Shops noch während der Corona-Krise signifikant auszubauen. Das wäre übrigens auch nicht allzu realistisch.
Stattdessen lassen sich aber den Bestandskunden sowie potenziellen Neukunden über die eigene Website Möglichkeiten des Kundenkontakts anbieten. Vier Wege stellen wir Dir jetzt vor.
Praktisch jeder Smartphone-Besitzer hat die App, die im Jahr 2014 an Facebook Inc. verkauft wurde, ohnehin bereits installiert. Um also Kundenberatungen weiterhin anbieten zu können, könnte die hinterlegte Nummer auf der Unternehmens-Website entsprechend angezeigt werden.
Der große Vorteil: Der WhatsApp-Chat lässt sich über die URL https://web.whatsapp.com/ auch vom PC oder Laptop aus bedienen. Hinzu kommt die Möglichkeit, den Kunden mit Sprachnachrichten zu beraten oder direkt in einen Video-Chat einzutreten.
Google Meet
Selbst als Einzelunternehmer kannst Du ganz alleine und ohne zusätzliches Personal nach festgelegtem Zeitplan potenzielle Kunden online beraten. Das funktioniert über das Tool Google Meet wirklich hervorragend. Unter https://meet.google.com/_meet kannst Du sogar Videokonferenzen für mehrere Kunden gleichzeitig anbieten.
Terminvereinbarungen digitalisieren
Natürlich solltest Du vorher die Möglichkeit auf Deine Website einbinden, überhaupt einen Termin für eine Beratung oder ein Verkaufsgespräch vereinbaren zu können. Auch hierfür musst Du Deine Website nicht in die Hände einer teuren Agentur übergeben, sondern kannst das mit entsprechenden Tools ganz praktisch alleine erledigen.
Wir empfehlen Dir die folgenden Dienstleistungen, mit denen Du entsprechende Formulare für Terminvereinbarungen in Deinen Webauftritt einbinden kannst:
Chat-Programme
Last, but not least, kannst Du Deinen Kunden auch die Möglichkeit bieten, direkt mit Dir oder einem Deiner Mitarbeiter*innen zu chatten. Hierfür empfehlen wir Dir beispielsweise das Programm Intercom, über das sich mit etwas mehr Aufwand gar Chat-Bots einspeisen lassen, die Standardfragen entsprechend filtern und beantworten und Dir somit zusätzliche Arbeit ersparen.
4 Möglichkeiten, um im Gespräch zu bleiben
Natürlich müssen Deine Kunden, die dich sonst nur aus dem geöffneten Laden kennen, irgendwie erfahren, dass auch trotz verschlossener Tür während der Corona-Krise Kontaktmöglichkeiten zu Dir bestehen.
Im Folgenden stellen wir Dir daher noch vier Möglichkeiten vor, mit denen Du während der Krise im Gespräch bleibst und auf diese Weise ja vielleicht auch den einen oder anderen Verkauf erreichst, der das Überleben in diesen schwierigen Zeiten etwas erleichtert.
Die bisherigen Verteiler nutzen
Egal, ob Du über Werbeangebote, Summer Sales oder neue Produkte und Innovationen bislang über herkömmliche per Post versandte Briefe, elektronische Newsletter oder Flyer informiert hast: Als stationärer Händler hast Du einen entsprechenden Verteiler. Und genau den gilt es in dieser Zeit zu nutzen.
Nachdem Du Dir also aus den eben aufgezeigten Möglichkeiten, mit Deinen Kunden in Kontakt zu bleiben, die Maßnahme(n) ausgesucht hast, die am besten zu Dir passt, geht es darum, diese zu kommunizieren.
Du bietest nun auf Deiner Website ein Formular zur Terminvereinbarung an, damit anschließend über Google Meet Beratungsgespräche stattfinden können? Dann teile Deinen Kunden dies auf herkömmlichem Weg mit. Vergiss dabei nicht die Ladentür! Noch sind rigorose Ausgangssperren nicht flächendeckend durchgesetzt, weshalb Du auf diese Weise auch potenzielle Kunden noch immer erreichst. Allemal ist diese Info an der Ladentür sinnvoller als ein weiterer Zettel, der auf die Corona-Krise verweist.
Google-My-Business
Google-My-Business ist etwas, um das der stationäre Handel, der sonst wirklich gar nichts mit dem Internet am Hut hat, ohnehin noch nie so richtig herumgekommen ist. Bereits in einem Blogbeitrag aus dem Jahr 2017 (siehe hier: https://jacor.de/die-drei-tragenden-saeulen-im-local-seo/) haben wir Dir gezeigt, dass dies eine extrem tragende Säule im Local SEO ist. Das hat sich in den letzten drei Jahren sogar noch deutlich verschärft.
Genau wie Du über Google-My-Business die veränderten Öffnungszeiten kommunizieren kannst, so bietet Dir dieses unverzichtbare Tool auch die Chance, Beiträge zu erstellen. Und genau hierin lässt sich ebenfalls darauf hinweisen, dass Dein Laden zwar vorübergehend zu ist, Du aber nach wie vor beratend zur Seite stehst und Deine Produkte verkaufst.
Social Media
Vorausgesetzt, Du bist den Online-Trends der letzten beiden Dekaden nicht beharrlich ausgewichen, so dürfte Dein Laden ohnehin schon einen Auftritt in Facebook und/oder Instagram haben. Genau diesen gilt es in Zeiten der Corona-Krise nun auszubauen.
Denn: Sowohl auf Facebook als auch auf Instagram hast Du nach wie vor eine direkte Leitung zu Deinen Kunden. Diese Reichweite gilt es dabei nicht nur für eine Mitteilung im Sinne der eben genannten beiden Wege zu nutzen. Vielmehr wäre vielleicht genau jetzt die rechte Zeit dafür, dass Du Dich mit den vielen Zusatzmöglichkeiten der sozialen Medien auseinandersetzt.
So kannst Du sowohl bei Facebook als auch bei Instagram beispielsweise einen Shop einrichten, in dem Du Deine Produkte vorübergehend verkaufen kannst. Auch Formulare für Terminvereinbarungen stehen dort zur Verfügung. Je größer Deine Aktivitäten, desto eher sehen Deine potenziellen Kunden zudem, dass Du am Ball bleibst.
Live-Streaming
So kannst Du die sozialen Netzwerke, aber auch einen YouTube-Account außerdem dafür nutzen, um mit Live-Streaming im Gespräch zu bleiben. Der schon vor einem halben Jahr vorbestellte Artikel ist ausgerechnet jetzt während der Corona-Krise bei Dir eingetroffen und muss nun lange darauf warten, ehe Du ihn in Deinem Geschäft ausstellen und verkaufen kannst? Dann kündige in Deiner Community doch einfach eine Live-Übertragung an und nimm vor einem Online-Publikum live zu einem bestimmten Termin die Produktvorstellung vor. Das kann übrigens durchaus in Deinem Laden geschehen.
Die Möglichkeiten sind dabei grenzenlos und hängen natürlich stark davon ab, was Du überhaupt anbietest. Praktisch jedes Produkt kannst Du aber auf die unterschiedlichsten Arten vorstellen und präsentieren. Nahrungsmittel lassen sich live verkosten. Unterhaltungselektronik lässt sich mitreißend anschließen und ausprobieren. Und natürlich kann auch Mode ansprechend präsentiert werden, ohne dass es gleich eine Modenschau sein muss.
Fazit
In unserem heutigen Beitrag haben wir Dir gezeigt, wie als stationärer Händler ohne großen Bezug zum Internet in der Corona-Krise im Gespräch bleibst, mit Deinen Kunden den direkten Kontakt hältst und vielleicht sogar den einen oder anderen Verkauf tätigst, ohne dabei die Regeln des „Social Distancing“ zu brechen.
Im zweiten Teil unseres Ratgebers gehen wir in Kürze dann auf die Möglichkeiten ein, die Online-Händler haben, um potenzielle Lieferengpässe zu überbrücken. Immerhin bricht mit China derzeit ein wichtiges Produktionsland weg, was die internationale Logistik durchaus auszubremsen vermag.
Was ist Deine Meinung zu den in diesem Beitrag vorgestellten Möglichkeiten? Wie gehst Du mit der Corona-Krise um? Hast Du schon eine oder mehrere der hier vorgestellten Maßnahmen ergriffen? Wenn ja, was war das Ergebnis? Und fallen Dir noch weitere Möglichkeiten ein, den Kontakt zu Deinen Kunden zu halten? Schreib uns in die Kommentare und komm mit uns ins Gespräch!
Du benötigst Hilfe mit Deiner Google-My-Business-Seite oder möchtest die Krise effektiv nutzen, um in der Digitalisierung weiter voranzukommen und Dir im Online-Handel mehr Sichtbarkeit zu verschaffen? Kein Problem! Vereinbare einfach Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch mit einem unserer SEO-Experten und wir schauen uns Dein Potenzial gemeinsam am! Wir freuen uns über einen Anruf unter 0951 2099529 oder eine E-Mail an info@jacor.de.
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