Google for Jobs: In den USA suchen nach aktuellen Schätzungen bereits 80% aller Bewerber als Erstes über Google nach einem Arbeitsplatz. Vier von fünf Menschen also, für die Google for Jobs seit Mai 2019, Stellenangebote direkt in den SERPs ausliefert.
Nicht weiter verwunderlich, dass der Internet-Riese sich Job-Angeboten, bzw. Job-Postings näher angenommen hat und ausgewählte Stellenanzeigen direkt in den Suchergebnissen anzeigt. Das Ganze nennt sich Google for Jobs und ist in den USA bereits im Jahr 2017 ausgerollt worden.
Nun schwappt der Trend auch auf Deutschland über, wo Google eine deutsche Version von „Google for Jobs“ seit dem 22. Mai 2019 testet.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Doch wie genau funktioniert „Google for Jobs“ überhaupt? Und bringt es das Potenzial für eine Revolution der Online-Jobsuche mit oder ist es im Endeffekt nur ein Hype, der auch wieder vorübergeht?
Genau um diese Fragen geht es in unserem heutigen Blogbeitrag, in dem wir uns „Google for Jobs“ genauer anschauen.
Wie funktioniert „Google for Jobs“?
Wer bislang nach Stellenanzeigen gesucht hat – beispielsweise über die Eingabe „Einzelhandelskaufmann“ oder „Call-Center-Agent“ –, der ist bislang auf Jobbörsen weitergeleitet worden. Mitunter auch direkt auf Unternehmensseiten oder Social-Media-Kanäle wie LinkedIn oder Xing.
Hieran ändert sich streng genommen auch zukünftig nichts. Wird aber das zusätzliche Keyword „Job“ eingegeben, sehen Nutzer zukünftig im Rahmen von „Google for Jobs“ eine Reihe der Ergebnisse als sogenannte „Enriched Search Results“ noch vor den eigentlichen Suchergebnissen aufgelistet.
Daran haben sich Nutzer sicherlich schon gewöhnt, die beispielsweise nach „Bamberg Nürnberg Distanz“ googeln und sofort einen Kartenausschnitt aus Google Maps erhalten inklusive der Entfernung zwischen den beiden eingezeichneten Städten. Solche „Enriched Search Results“ findest Du auch bei Google-Suchen nach Ärzten oder öffentlichen Einrichtungen, aber auch nach Restaurants oder dem aktuellen Kinoprogramm.
Nun also auch bei Jobangeboten, was dazu führt, das etablierte Jobbörsen, bzw. sämtliche Portale, die Stellen ausschreiben, potenziell zum Umdenken gezwungen sind.
Der Google-Bot sucht selbstständig nach Stellenanzeigen
Die Jobangebote, die als „Enriched Search Results“ prominent beworben werden, sucht der Google-Bot nämlich selbstständig, indem er das World Wide Web nach den gesuchten Begriffen durchforstet.
Was aber neu ist, ist die Tatsache, dass der Nutzer, der die Stellenanzeige nun anklickt, nicht etwa auf der Website landet, auf der die Anzeige sich befindet. Vielmehr bekommt der Nutzer den vollständigen Anzeigentext direkt angezeigt und kann sich unmittelbar per E-Mail bewerben.
In diesem Zusammenhang schaute das Webanalysetool Sistrix genauer hin und stellte fest, dass die Google-„Jobbox“ bereits bei um den 14.000 Suchbegriffen ganz oben in den Suchergebnissen auftaucht.
Im folgenden Chart ist ein Vergleich der organischen Sichtbarkeit der neuen Google Job-Box mit großen Stellenportalen zu sehen:
Mehr oder minder über Nacht ist „Google for Jobs“ in Deutschland damit zum Marktführer avanciert und rankt bei etlichen wichtigen Begriffen aus Arbeit, Ausbildung, Berufen und Unternehmensnamen noch vor den bekannten Online-Portalen für Stellensuche. (Quelle: https://www.sistrix.de/news/google-jobs-in-deutschland-marktfuehrer-ueber-nacht/)
Stepstone sagt „Google for Jobs“ den Kampf an
Gerade in den Vereinigten Staaten von Amerika führte in puncto Stellenanzeigen kaum ein Weg an Stepstone vorbei. Die Plattform bietet die Veröffentlichung von Stellenanzeigen an. Gegen Bezahlung. Weil Stepstone bei etlichen Google-Suchanfragen die Topplatzierungen hält, florierte das Geschäft hervorragend, da ein Unternehmen für die hohe Aufmerksamkeit bezahlte, die Stepstone bislang generierte.
Problematisch aber: Die Online-Jobbörse lehnt die Zusammenarbeit mit Google ab – und bekommt die Macht von Google dieser Tage in aller Deutlichkeit zu spüren.
Bereits im Jahr 2018 legte Stepstone – dem Axel Springer Verlag zugehörig – bei der EU-Kommission Beschwerde wegen wettbewerbswidriger Ausspielung von Marktmacht ein. Im April 2019 kam gar eine Schadensersatzklage über ca. eine halbe Milliarde Euro hinzu. Bislang zeigte sich Google davon allerdings wenig beeindruckt.
Google for Jobs ist bislang vollkommen kostenlos
Dabei spielt dem Internet-Giganten in die Karten, dass Google for Jobs nicht etwa den Zweck verfolgt, Stepstone und anderen nicht kooperierenden Plattformen die Kunden abzuluchsen, um diese gezielt aus dem Markt zu drängen.
Vielmehr ist „Google for Jobs“ bislang vollkommen kostenlos und soll entsprechend der bekannten Unternehmensphilosophie einfach nur den Nutzern eine noch bessere Online-Erfahrung bieten. Indem besonders relevante Websites – in diesem Fall Stellenanzeigen, die der Google-Bot nach wichtigen, strukturierten Kriterien auswählt – prominent in der Jobbox angezeigt werden.
Nicht ganz unproblematisch bleibt allerdings die Tatsache, dass Google an dieser Stelle einmal mehr in die persönliche Bewertung der Nutzer eingreift, was diese für relevant erachten und was nicht.
Ist „Google for Jobs“ nun eine Revolution oder bloß ein Hype?
Ob „Google for Jobs“ dazu führt, dass Jobportale wie Stepstone und Co nach und nach an Einfluss verlieren, vermag bislang noch niemand zu sagen. In jedem Fall sieht es aber so aus.
Das bedeutet für Unternehmen, die Stellen besetzen wollen, dass zukünftig andere Herangehensweisen erforderlich sein könnten. Anstatt ein reichweitenstarkes Online-Portal für die Aufmerksamkeit zu bezahlen, die die Stellenanzeige dort evoziert, könnte sich das Ganze in eine Art „SEO for Google for Jobs“ verlagern. Wo schließlich eigene Unternehmens-, Karriere- und Stellenanzeigen die Kriterien des Google-Bots erfüllen, da steigt die Chance, zukünftig prominent in Google for Jobs aufzutauchen.
In jedem Fall ein sehr spannendes Thema, an dem auch wir weiter für Dich dranbleiben und über das wir gerne schon jetzt mit Dir diskutieren möchten.
Was ist Deine Meinung zu dem Rollout von „Google for Jobs“ in Deutschland? Ist es Revolution oder Hype – und vor allem: Warum? Hast Du vielleicht sogar schon Erfahrungen mit dem neuen Algorithmus gemacht? Schreib es uns gerne in die Kommentare und komm mit uns ins Gespräch!
Du möchtest gerne Deine Website und die darauf gelisteten Stellenanzeigen SEO-technisch auf Vordermann bringen? Dann vereinbare doch einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch mit einem unserer SEO-Experten und wir schauen uns gemeinsam an das Potenzial an! Wir freuen uns über einen Anruf unter 0951 2099529 oder eine E-Mail an info@jacor.de.
Gerne kannst Du auch das Kontaktformular unter https://jacor.de/kontakt/ nutzen und einen Wunschtermin für einen Rückruf durch einen unserer SEO-Experten vereinbaren.
Comments are closed.